"In der Belegschaft ein Bewusstsein für Fehler zu entwickeln, ist schwer; es gibt keine Anreize, Versäumnisse zuzugeben.
Schließlich kann der Chef kaum den „Fehler des Monats” prämieren. Deshalb muss die Führungsmannschaft Vorbild sein.
Denn gibt sich der Vorgesetzte als unfehlbar, eifern ihm die Aufsteiger nach. Fehler werden auf Nimmerwiedersehen in der Organisation versteckt....
Und ganz wichtig: Jeder muss dem Chef widersprechen dürfen. So manche Katastrophe hätte verhindert werden können, wären alle gehört worden,
die auf dem Weg dorthin den Mund aufgemacht hatten", SZ, 04.02.08
"Im Normalfall ist der Vorgesetzte gar nicht an einer solchen Kritik interessiert,
sondern er ist dazu von seinem Chef oder einer Consulting-Firma verdonnert worden...
Ist [der Mitarbeiter] aber so unvorsichtig und kritisiert seinen Chef, der ihn ja dazu aufgefordert hat, so wird dieser ihm dies übel nehmen,
und zwar umso mehr, je berechtigter die Kritik ist (und je höflicher sie vorgebracht wird)", aus: G.Roth: Persönlichkeit, Entscheidung, Verhalten, S. 295.