"Wer Gründe dafür sucht, warum die Menschen von der Wirtschaft angewidert sind, sich von ihr abwenden und über die Manager klagen, die sich bereichern und gleichzeitig Unternehmen ruinieren, der findet in der selbstgefälligen Darstellung der Konzerne eine Erklärung.
Wie sollen die Menschen Vertrauen in die Konzerne fassen, wenn eine der wesentlichen Aufgaben ihrer Manager darin besteht,
ihre Leistungen für die Medien schönzufärben und die wahren Vorgänge im Unternehmen zu vernebeln...
Heute bekommt die Öffentlichkeit von den Firmen vornehmlich Sprachregelungen zu hören, nichtssagende Wortketten, die mehr verschleiern als erklären.
Ein Ex-Konzernsprecher von Volkswagen fasst den Zynismus des publizistisch-industriellen Täuschungskomplexes in dem Geständnis zusammen,
dass die Kommunikationsabteilungen gut damit zu tun hätten, sich Legenden und Stories über Unternehmen und Chefs aus den Fingern zu saugen.
„Wir können gar nicht so viele Geschichten erfinden, wie die Zeitungen drucken wollen.”
In entwaffnender Ehrlichkeit erklärt der Mann, dass die meisten Informationen der Unternehmen keine andere Aufgabe haben,
als eine Scheinwelt zu erzeugen", SZ, 09.02.08