"Für die katholischen Kirche galt es, die Gläubigen festzuhalten oder zurückzugewinnen, ihre Augen durch die Entfaltung von Prunk und Pracht zu fesseln.
Deshalb liegt der Hauptanteil der kirchlichen Barockkunst in den katholischen Gebieten.
Aber auch die regierenden Fürsten benutzten die Barockkunst, um ihren Reichtum und ihre Macht zu zeigen und sich gegenseitig an Prachtentfaltung zu übertreffen...
Eduard Devrient schreibt 1851 über die Ettaler Orgel: "Aller Lebensathem ging von den Ettaler Herren aus.
Eines der wohltuenden Werkzeuge ihrer Gewalt über die Seelen lebt noch heute in ganzer und überwältigender Wirkung, es ist der Ton ihrer Orgel...
weich und flüssig strömen die Tonwellen hervor, und dennoch mit so ungeheurer Macht und Fülle, daß es ist,
als ob die Kuppel bärste und Gott der Herr mit all seinen Donnern herniederführe, um inhnen nichts als sein Erbarmen zu verkünden.
Man meint bei den sanften Zügen die Stimmen der Seligen zu vernehmen, die von dem ewigen Entzücken singen,
während die tiefen Töne dazu, wie die ferndonnernde Stimme des Ewigen, unsere bebende Seele erinnem, daß sein Werk Welten schaffen und vernichten kann...
Schwellen die Accorde zur vollen Kraft und Fülle an, da rauscht es in den ehrwürdigen Hallen gleich nahenden Gewitterstürmen;
wie das dumpfe Rollen des Donners aus Sturmgebraus, so dringen der Bässe wuchtige Klänge aus dem wogenden Getöne.
Tief ergriffen bebt das Herz bei solcher Himmelsharmonie;
unwiderstehlich schwingt sich die Seele zu Dem empor, welchem alle Völker ein ewiges Loblied singen"
http://de.wikipedia.org/wiki/Barock , http://www.abtei-ettal.de/orgel.html