"Wer als Kind weniger offen für neue Erfahrungen war als Gleichaltrige, der hängt auch im Erwachsenenalter stärker an Gewohntem.
Der Offenere ist auch Jahre später noch der im Vergleich Offenere, zeigte der Psychologe Richard Robins von der University of California in Längsschnittstudien.
Erstaunlicherweise sind bereits Kinder im Sandkasten unterschiedlich empfänglich für Neues.
Manche wollen immer auf den einen Spielplatz, andere langweilt es, zwei Tage hintereinander mit derselben Schaufel spielen zu müssen...
Studien der Persönlichkeitsforscher Paul Costa und Robert McCrae belegen: Bis Anfang zwanzig wächst die Bereitschaft von Menschen, sich neuen Erfahrungen zu öffnen.
Danach nimmt die Faszination des Neuen jedoch kontinuierlich ab. Mit zunehmendem Alter werden Menschen immer resistenter gegen Veränderungen...
Wie schwer es ist, sich zu ändern, haben die Psychologen Janet Polivy und Peter Herman von der University of Toronto in zahlreichen Studien erkundet.
Gerade demjenigen, der große Veränderungen anstrebt, so deren Erkennnis, misslingen häufig die kleinsten Korrekturen.
Ebenso schwer wie ein kompletter Umbruch fallen moderate Änderungen, also fünf Kilo abzunehmen oder zehn Zigaretten weniger am Tag zu rauchen.
Je stärker Menschen davon überzeugt sind, das Ruder problemlos herumreißen zu können, desto weniger gut gelingt es ihnen", SZ, 07.06.08