"Voller Häme erzählt er auf dem Heimweg vom Theater sein neuestes Erlebnis aus der Nachschubversorgung
im deutsch-amerikanischen Stellungskrieg. In seinem Büro war eine Neonröhre kaputtgegangen.
Also griff er zum Telefon. Er erreichte ein Call Center in Detroit.
Von da ging der Auftrag weiter an das World-Wide-Facility Management des Konzerns.
Von dem wiederum erfuhr ein Elektriker, dass Klaus Franz eine neue Röhre braucht.
Der Elektriker sitzt 250 Meter vom Betriebsrat entfernt.
„Dieser Unsinn muss doch aufhören”...
Das ganze Elend habe bei Opel mit Jose Ignacio Lopez begonnen,
einem gefürchteten Einkaufsmanager aus Spanien, der die Preise für Zulieferteile brutal drückte.
Steyer erzählt, er habe eine Zeitlang die Säulen der Karosserien von innen mit den Verkleidungen versehen.
„Da wurde alles ordentlich geschraubt.” Bis dieser Lopez kam. Dann wurden Plastik-Clips eingeführt.
Aber die zerbrachen schon beim Einbau. „Die kamen zum Teil schon kaputt an”, erregt er sich noch heute.
Damals ging der Mythos von Opel kaputt.
Die Autos, die zuvor für ihre Solidität gerühmt wurden, waren plötzlich anfällig", SZ, 24.11.08