"Vorurteile sind durch Erwartungen gefärbte Urteile,
die zunächst nichts mit der Person an sich zu tun haben,
sondern mit ihrer Gruppenzugehörigkeit.
Und manchmal ist diese Gruppenzugehörigkeit das Einzige,
was wir von einem Menschen wissen...
Gruppeninformation ist das Erste, was wir haben, wenn wir einer Person begegnen,
denn jede Person lässt sich zunächst einmal einer bestimmten Kategorie von Leuten zuweisen.
Auch wenn wir noch so wenig wissen über eine Person, sehen wir doch wenigstens sofort,
ob es sich dabei um eine Frau oder einen Mann handelt, ob sie teuer oder billig gekleidet ist,
ob sie eine dunkle oder eine helle Hautfarbe hat, ob sie alt oder jung ist.
Allein diese Information reicht aus, um in unserem Gedächtnis ein Vorurteil hervorzurufen
Vorurteile sind identitätsstiftend.
Wir werden später sehen, dass das eine Funktion von Vorurteilen ist:
Sie enthalten nicht nur eine bestimmte Erwartung, sondern sie sind auch ein wichtiges Mittel,
um sich von anderen abzugrenzen oder, positiver ausgedrückt, sich eine eigene Identität zu geben",
aus: 'Kleine Einführung in das Schubladendenken'