"Das Machtzentrum von P. war geprägt von Gruppendenken.
Es gab eine homogene Sichtweise der Problemlage sowie der Lösungswege.
Dieses „Groupthink-Phänomen” bewirkt fast eine Gruppenarroganz,
kritisches Denken unterbleibt, und man fühlt sich im Besitz der Wahrheit.
Dieses Denken verstärkt Optimismus, Omnipotenz und Unverletzbarkeit.
W. hatte wohl zumindest teilweise eine Umgebung geschaffen, die sich ihm blind unterwarf.
Der psychologische Hintergrund von Gruppendenken bewirkt meistens unrealistische Einschätzungen,
Unterschätzung des Gegners und überoptimistische Einschätzungen hinsichtlich zukünftiger Entwicklung.
Personen und Gruppen, die sehr groß geworden sind, sind in Gefahr, dass sie von ihrer Umgebung
keine kritischen Signale mehr bekommen oder diese ignorieren".
SZ, 18.08.09