Das Ende der Vernunft - Das Ende Des Langfistigen Denkens
Um halb vier morgens wanken die letzten blassen Banker aus dem Gebäude und steigen in die Autos, die auf sie warten,
und fahren hoch in die Upper East Side, zu den Wohnungen, die sie sich bald nicht mehr leisten können, und zu den Frauen,
die sich fragen, was mache ich mit dem Langweiler, wenn er kein Geld mehr hat...
Das Ende der Vernunft, das trifft es eher...
Die Neuigkeit ist: Wir wissen jetzt, dass Banker eine Klasse totaler Idioten sind.
Aber niemand ist schadenfroh, alle waren beteiligt, und kaum jemand hat es kommen sehen.
Die allgemeine Dummheit, die dieses Land erfasst hat in den letzten Jahren, die hat alles verdeckt...
Weil alle Täter waren. Von ganz unten bis ganz oben, eine Kette der Gier.
Vom Kaufberauschten mit seinen zwanzig Kreditkarten über die Banken,
wo die Bedenkenträger in den Kreditabteilungen bedrängt wurden,
über die Rating-Agenturen, die Scheiße in Gold verwandelten...
A. Greenspan: »Sorry, aber ich habe echt keine Ahnung, wie das gekommen ist.«
Das ist ein Satz, den man nicht mal von der Putzfrau hören will, die die Vase vom Tisch gefegt hat...
»Früher habe ich ca. 4 Mio $ im Jahr verdient, ich habe 150.000 $ ausgezahlt bekommen, der Rest blieb in der Firma.
Heute verdient ein Chef 100 Mio, er bekommt sie ganz ausgezahlt
und verschwindet, wenn es der Firma schlecht geht.
Das ist das Ende des langfristigen Denkens.«
Wie wird es also weitergehen? Ist die Blase mit den Kreditkartenschulden die nächste, die platzt?
Was ist mit dem Konsumeinbruch? Was ist mit den vernichteten Rentenmilliarden?
Was ist mit den 55 Billionen Dollar uneingelöster Schulden, die noch im Orbit schwirren?", SZ-Magazin, 05.12.08