"Das Ziel sind junge Menschen, die etwas nachhaltig verstanden haben.
Wer sie intellektuell und ästhetisch schulen will, muss sie für Themen und Werke begeistern.
Er muss Leidenschaft wecken, die zum selbständigen Lernen bewegt. Das braucht Zeit...
Die Kultusminister haben es fahrlässig versäumt, die Lehrpläne so zu überarbeiten,
dass die Jugendlichen nicht von einer Aufgabe zur nächsten gehetzt werden müssen.
Den Schulen sind viel zu wenig Freiräume geblieben, in denen sich die Schüler in Ruhe entwickeln können...
Jeder Fachlehrer hält natürlich seine Disziplin für die wichtigste, und dazu kommen
Forderungen von Lobbygruppen, dieses oder jenes Fach doch bitte auszuweiten:
Unternehmer wünschen sich mehr Wirtschaft, Naturschützer fordern Waldspaziergänge,
Künstler beklagen das geringe Gewicht der Kunststunden. Ingenieure verlangen mehr Technik in der Schule
und vom Übergewicht der Kinder aufgeschreckte Gesundheitsexperten mehr Sport und Koch-Unterricht.
Wie soll das alles gehen?", SZ, 05.02.08