"Im Jahr 2006, so haben Bibliothekare ermittelt, sind weltweit rund 1,6 Milliarden begutachtete wissenschaftliche Artikel erschienen.
Während der Akademiker aber nun als Leser zustimmt, dass das bei aller weiterlebenden Hoffnung
auf Geniestreiche und Neuentdeckungen alles ein bisschen viel geworden ist, ist er doch als Autor der Überzeugung,
dass man in seinem ganz speziellen Fall eine Ausnahme machen müsse.
Für ihn gilt nämlich, und dies zumal, wenn er am Anfang seiner akademischen Laufbahn steht:
Es muss alles gedruckt werden. Er muss seine Publikationsliste anreichern, um im Kampf um Stellen und Drittmittel eine Chance zu haben.
Dies lässt sich derzeit am leichtesten durch die Teilnahme am wuchernden Konferenzwesen erreichen.
Dort kann man reisend Netzwerke knüpfen, und um dem Drittmittelgeber für seine freundliche Finanzierung der Tagung
einen Erfolgsbeweis zu liefern, wird, komme, was da wolle, ein Tagungsband gedruckt...mit dem Resultat,
dass die Teilnehmer so ihre Veröffentlichungen vermehren und sich dann gegenseitig zu weiteren Tagungen einladen"
SZ 15.07.09, http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/177/480655/text/