"Die Empfehlung der Bundesärztekammer zeigt einmal mehr, wie gefangen die Medizin in ihrem naturwissenschaftlichen Denken ist...
wozu braucht man Schwindelpillen, wenn man die Erkenntnisse der Placeboforschung ernst nimmt und anerkennt,
dass es oft das Wort ist, das mehr hilft als das Rezept?
Stattdessen spricht man bei der Wirkung dieser zwischenmenschlichen Begegnungsinhalte von einem Placeboeffekt,
also von der Wirkung eines Mittels, das es gar nicht gibt.
Wenn die Beziehung wirkt, so wirkt sie gerade nicht als Placebo, sondern als Verum, weil das Wahre und therapeutisch Wichtige
in vielen Fällen – wenn auch nicht in allen – die Zuwendung und die verstehende Teilnahme ist und nicht das Medikament.
Für diese Einsicht sollte man Studierende in ihrem Studium mehr sensibilisieren, anstatt ihnen beizubringen,
wie man Patienten in ihrem vermeintlichen Interesse effektiver täuschen kann... ein Bärendienst am Vertrauensverhältnis Arzt und Patient.
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