"Gleichgewichte sind idealisierte Grenzfälle", sagt Ulrich Witt vom Max-Planck-Institut für Ökonomik in Jena.
"Auf den meisten Märkten werden sie nicht erreicht." Diese Erkenntnis macht Wirtschaftswissenschaftlern schon lange zu schaffen.
Wann immer sie das Fenster aufmachen, sehen sie, dass die Welt ganz anders ist als in den großen ökonomischen Theorien angenommen.
Von den in der Mainstream-Ökonomik beschworenen Gleichgewichten ist da draußen nur wenig zu sehen.
Auf Angst und Absturz folgen Euphorie und Aufschwung. Erfolgreiche Unternehmen geraten plötzlich in Schwierigkeiten,
weil keiner mehr ihre Produkte kaufen will. Die reale Wirtschaftswelt tut vor allem eines: Sie verändert sich ständig.
Oft haben es Evolutionsökonomen aber noch schwer, mit ihren Ideen an die Öffentlichkeit zu gelangen.
"Bei großen Fachzeitschriften wird mit den Kriterien der Mainstream-Ökonomik entschieden,
welcher Artikel veröffentlicht wird", sagt Lehmann-Waffenschmidt.
Daher sei es auch schwierig, junge Forscher für die evolutorische Ökonomik zu gewinnen.
"Karriere macht man immer noch mit den neoklassischen Modellen und Theorien."
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-08/darwin?page=1
"Ein scheuer Mensch fürchtet sich, von Fremden wahrgenommen zu werden, aber das heißt nicht, daß er Angst vor ihnen hat.
Er kann so mutig wie ein Held im Kampf sein und doch kein Selbstvertrauen haben,
wenn es um Lapalien in der Gegenwart Fremder geht", Charles Darwin
Abgeschrieben aus Still von Susan Cain, Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt.