"RK: Keiner sagt heute mehr, wir schicken die Frauen zum Kaffeekochen, keiner sagt mehr, Frauen dürfen keine Karriere machen.
Aber die harte Realität hat sich kaum verändert. In den Vorständen der größten 30 Dax-Unternehmen sitzt bis heute fast keine Frau.
SZ: Wenn die Realität so ist, wie sie ist, warum gibt es dann keinen Geschlechterkampf?
Warum sagen die jungen deutschen Feministinnen in einer Mischung aus Pep und Pop,
wir wollen die Welt gemeinsam mit den Männern verändern?
RK: Weil die jungen Frauen irrigerweise glauben, es gäbe keine Probleme mehr.
Sie kommen aus der Schule, entwickeln sich früher, lernen besser, sind besser ausgebildet, gehen in die Jobs
– und merken erst nach einigen Jahren, dass hier was faul ist.
Dass viel zu viel rhetorische Sauce über alles gekippt wird.
Ich frage mich auch, warum nicht mehr Frauen auf das Recht pochen, auf alle Stühle zu kommen,
und warum sie nicht das Recht einfordern, dass die öffentlichen Mittel auch für unsere Interessen ausgegeben werden", SZ, 30.08.08