"Die Elternzeit nehmen nicht einmal 20 Prozent der Väter in Anspruch,
und dann meistens gerade mal für die gesetzlich vorgeschriebene Mindestzeit von zwei Monaten...
Die durchaus aufgeklärten und den Argumenten der Emanzipation aufgeschlossenen Väter der heute
30-jährigen Männer verbrachten selbstverständlich trotzdem 14 Stunden am Tag mit ihren Angelegenheiten...
Es bleibt eine ungeschiedene Ehe, eine feste Partnerschaft, weil Sveland sich nicht vor der Tatsache drückt,
dass eine Trennung nur die Vertagung der exemplarischen Probleme und Konflikte einer modernen Zweierbeziehung bedeuten würde,
niemals ihre Überwindung (es sei denn natürlich, man entschiede sich dafür, ganz allein zu leben).
"Bitterfotzig" werden bei Sveland Frauen, wenn sie merken, wie riesig die Kluft
zwischen den von den siebziger Jahren inspirierten Tagträumen und der Wirklichkeit heute tatsächlich ist.
Die Hauptfigur Sara ist dreißig Jahre alt, Mutter eines zweijährigen Jungen - und doch schon ziemlich müde und verbittert.
Die "Familienhölle" hat ihr jegliche Energie geraubt, sie fühlt sich "voller emotionaler Schmutzflecke".
Und die Frage, die ihr nicht aus dem Kopf geht, lautet: "Wie sollen wir jemals zu einer gleichberechtigten Gesellschaft kommen,
wenn es uns nicht einmal gelingt, mit demjenigen gleichberechtigt zu leben, den wir lieben?", SZ, 18.05.09