"Es klingt zwar nicht sehr nett, aber wir sind sehr einfach gestrickt. Das geht los bei der Wahrnehmung.
Den Klimawandel sehen und hören wir nicht, wir können ihn nicht fühlen.
Der Mensch muss sich das alles vorstellen und in Zahlen und Statistiken umsetzen: Was heißt das für uns?
Aber wir können nicht gut in die Zukunft denken, wir sind viel mehr auf den Moment fixiert...
SZ: An jedem Ferienbeginn meldet der Münchner Flughafen einen neuen Passagierrekord.
Stellen die Menschen zwischen dem Klimawandel und ihrem eigenen Handeln keine Verbindung her?
Ittner: Untersuchungen zeigen immer wieder, dass die Leute ein schlechtes Gewissen haben. Sie finden auch, dass sie irgendwie ihr Verhalten ändern müssen.
Das Problem: Wir haben nie nur ein Ziel vor Augen. Wir wollen auch bequem und schnell vorankommen...
Wir müssen ständig abwägen und Prioritäten setzen...
Was andere machen und sagen, ist für uns ziemlich wichtig...
Die Menschen denken, wenn ich mich begrenze, macht das nicht viel aus, solange es die anderen nicht auch machen.
Und solange man das Gefühl hat, dass die anderen nicht mitziehen, kommt schnell das Gefühl auf: das ist nicht fair", SZ, 16.08.08