"Wer nach dem ur-wissenschaftlichen Prinzip „Präzision vor Tempo“ arbeitet, gerät in Gefahr, keine Karriere zu machen.
Showmanship gab es schon immer...
Der Furor, der sich an den Hochschulen gegen Guttenberg richtete, speist sich womöglich auch aus dem Selbstekel von Professoren,
die auf Tagungen und in Sammelbänden oft mehr Schein als Sein aufbieten. Alle wissen es, alle merken es, aber keiner sagt etwas...
Eine andere Seite ist die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit, das Schinden von Eindruck und das Schielen nach Effekt.
Und diese Sehnsucht kennen viele Wissenschaftler gut...
Sich geschickt zu präsentieren, ist eine Kunst, die an der Hochschule immer wichtiger wird, oft zum Schaden von Substanz und Diskurs.
Viele Doktoranden werden neuerdings in Seminare geschickt, in denen sie etwas über Präsentationstechniken und Selbstvermarktung lernen
– als wollte die Universität lauter kleine Consultants heranziehen"
http://www.sueddeutsche.de/karriere/die-wissenschaft-nach-guttenberg-eitle-exzellenzen-1.1067132