"Da der Mikrokosmos der Wissenschaft sich von dem der Medienbranche extrem unterscheidet, sollte man als Wissenschaftler, der sich in die Löwengrube der Medienwelt hineinwagt, einige Regeln beherzigen.
Die erste schmerzliche Entdeckung wird zweifellos sein, dass das Äußere oft ausführlicher kommentiert wird als der Inhalt von Äußerungen.
Eine zweite ist, dass Kollegen in der Öffentlichkeit als Experten für ein bestimmtes Thema gehandelt werden, die in der Wissenschaft kaum jemand kennt, auf jeden Fall nicht als Fachleute für das fragliche Thema...
Dennoch offenbart sich dem Wissenschaftler, der seinen Elfenbeinturm verlässt, in der Medienwelt ein spannendes Paralleluniversum. Welche Regeln also gelten dort?
1. Ganz wichtig, und nie vergessen: Fernsehstrümpfe anziehen, die bis zum Knie reichen! Und immer Weiterreden...
9. Nach der Sendung ist meist viel spannender als in der Sendung: Da werden aus scheinbaren Pitbull-Politikern wieder das, was sie vor der Sendung waren, nämlich kultivierte Zeitgenossen, mit denen sich manchmal erstaunlich offen reden lässt, und von denen Sie oft mehr über Politik lernen können, als Sie jemals aus einem Lehrbuch erfahren", SZ, 12.01.08