Geist.
Geist war einmal ein Begriff für den offenen und umfassenden Diskurs über die Lösung vielschichtiger Probleme. Ein geistvoller Mensch versteht es, die Welt aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen und danach mit anderen zusammen seine Entscheidungen zu treffen. Diese Haltung gilt es in der Wirtschaft wiederzuentdecken. Die Anforderungen, die an diese Welt gestellt werden, lassen es aber leider kaum noch zu, sich die Muße zu nehmen, um die Wirklichkeit in dieser Weise zu betrachten, sich also mit ihr auseinanderzusetzen, die langfristigen Konsequenzen kurzfristiger Entscheidungen zu durchdenken, dabei auch andere Meinungen einzuholen...
Stattdessen haben Gurus oder Trendforscher Hochkonjunktur - Leute also, die schnelle Einsichten in Ganzheiten versprechen...
CHX: Aber behaupten Unternehmen nicht permanent, dass Wissen ihr wichtigstes Kapital sei?
Das ist Sonntagsreden-Vokabular, dasselbe Geschwätz wie "Menschen sind die wertvollste Ressource". Was geschieht denn im Alltag der Unternehmen mit dem Wissen der Mitarbeiter? Nichts. Das übliche Knowledge-Management erschöpft sich darin, dass im Intranet nachgelesen werden kann, was man zu sagen hat...
Geist ist eine Produktivkraft, mit der die Wirklichkeit aus vielen verschiedenen Perspektiven begriffen werden kann. In jedem Unternehmen arrangieren sich Erfahrungen, Weltsichten, Kompetenzen auf eine ganz eigene Weise. Warum sollte man das mit den Systemen der sektoralen Intelligenz kaputtmachen", http://changex.de/d_a02669.html