"Die Filialleiter wurden von Bezirksleitern überwacht und die wiederum von den Gebietsverkaufsleitern. Und so geschah es, dass sich Götz Werner im Ettlinger Laden, mit der Filialleiterin ins Gespräch vertieft, an den gläsernen Tresen vor dem Parfümregal lehnte. Der Tresen war locker und gab nach, worauf Werner leicht ins Regal mit den teuren Düften langen konnte. Schon zwei mal, sagte ihm die Filialleiterin, sei es deswegen zu Diebstählen gekommen. Und was haben Sie dagegen unternommen? Antwort: Ich habe dem Bezirksleiter Bescheid gesagt, dass die Theke befestigt werden muss. „Da wurde mir schlagartig klar, was das Prinzip Mitarbeiterverantwortung bedeutet“, so Werner heute, „und mir wurde bewusst, dass ein Unternehmen von der Initiative der Mitarbeiter vor Ort lebt.“ Und so begann das Unternehmen Drogeriemarkt damit, die Einsicht seines Chefs, von diesem kräftig unterstützt und befördert, systematisch zu leben. Heute, zwölf Jahre und zahllose Trainingsseminare später, würde diese Ettlinger Filialleiterin umgehend tätig und einen Handwerker bestellen. Alle dm-Markt-Beschäftigten sind weitgehend eigenständig, entscheiden selbst über Ladeneinrichtung, Sortiment und darüber, welche Kollegen sie einstellen", SZ, 31.10.03